AVL-Vereinsfahrt nach Recklinghausen, Oberhausen und Bochum

Am Sonnabend, 25. September, machte sich eine 12-köpfige AVL-Reisegruppe auf ins Ruhrgebiet, der Kulturhauptstadt Europas 2010.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen des Horizontobservatoriums auf der Halde Hoheward bei Recklinghausen. Mittags besuchten wir zunächst die Sternwarte Recklinghausen. Dort wurden wir in einem Vortrag über alles Wissenswerte zum Thema "Horizontobservatorium Hoheward" aufgeklärt. Anschließend besichtigten wir die Sternwarte. Am Nachmittag stand dann die Führung auf dem Programm. Offiziell ist die Besichtigung aus Sicherheitsgründen zur Zeit nicht gestattet, da bereits kurz nach der Eröffnung im November 2008 Risse in den Schweißnähten des Horizontalbogens festgestellt wurden.

Im Zentrum des Landschaftsparks Hoheward erfolgte in den vergangenen Jahren die Errichtung  einer überdimensionalen Sonnenuhr mit Obelisk als Schattenwerfer und der Aufbau eines riesigen Horizontobservatoriums.

Die Sonnenuhr mit ihrem 8,50 m hohen Obelisken ermöglicht das Ablesen der Ortszeit sowie die Ermittlung des Datums. Das Erstaunlichste ist aber, dass hier der Lauf der Zeit sinnlich erfahren werden kann – ein überwältigendes Gefühl. So haben schon unsere Vorfahren weit vor der Erfindung des Fernrohres den Lauf der Sonne beobachtet und damit den Verlauf der Zeit "sichtbar" gemacht. Ein vergleichbares Vorbild, eine Sonnenuhr mit einer den örtlichen Begebenheiten angepassten Schattenfläche ließ Kaiser Augustus bereits 13 v. Chr. auf dem Marsfeld in Rom errichten.

Das Horizontobservatorium ermöglicht die Beobachtung der Bahnen von Sonne, Mond und Sternen. Die dafür entwickelte Architektur, in der die Symmetrien des Himmels und die Zyklen der Gestirne zum Ausdruck kommen, dient der Wiederbelebung uralter Techniken der Zeitbestimmung. Der Durchmesser der Horizontebene beträgt 82 m, der Äquatorbogen misst einen Durchmesser von 95 m, die Bögen haben eine Scheitelpunkthöhe von 46 m – wirklich sehr beeindruckend!

Der zweite Tag führte die AVL am Vormittag nach Oberhausen ins Gasometer mit der Ausstellung "Sternstunden - Wunder des Sonnensystems".  Eine bekannte Astronomiezeitschrift fragte, ob eine Astronomieausstellung atemberaubend sein kann und lieferte die Antwort gleich mit: Kann Sie – und wer das nicht glauben mag, der fahre 2010 ins Ruhrgebiet. Die "Reisesterne" der AVL können diese Antwort unterstreichen, wirklich faszinierend. Allein der Ort, der bis heute zweitgrößte Gasometer der Welt, ist einzigartig. Mit einem Durchmesser von 67,6 m und einer Höhe von 117,5 m ist dieses 1928 errichtete Bauwerk perfekt dazu geeignet, kosmische Dimensionen zu vermitteln.

Letzter Reiseprogrammpunkt war das wunderschöne Neue Planetarium in Bochum. Wir ließen uns vom Sternenhimmel verzaubern und genossen die Astronomie Show "Lebendiger Kosmos – Stella Nova".

Am Sonntagabend erreichten wir gegen 22:00 Uhr unseren Ausgangspunkt in Lilienthal glücklich, zufrieden und voller neuer Eindrücke. Die AVL-Vereinsreise 2010 war rundum gelungen!  

Text: U. Spiecker (AVL)
Fotos: H. Schröter (AVL),  U. Spiecker (AVL)

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