Vom Schwan zum Kepheus

Vom Schwan zum Kepheus

Deep-Sky-Fotografie mit kurzer Brennweite?

Deep-Sky-Fotografie wird meistens mit langen Brennweiten von 500 Millimetern aufwärts in Zusammenhang gebracht. Ist das berechtigt? Gewiss, lange Brennweiten bilden kleine Himmelsobjekte groß und mit hoher Genauigkeit und Detailfülle auf dem Chip ab. Aber ihr Einsatz will gekonnt sein, und nicht jedem steht die notwendige Ausrüstung - optisch wie mechanisch - zur Verfügung.

Auf diesem Foto sehen wir den Himmelsausschnitt zwischen den Sternbildern Schwan und Cepheus, ein Bereich, der wegen der Nachbarschaft zum Schwan mit seinen vielen attraktiven Nebeln nicht zu den häufig aufgesuchten Arealen für Himmelsbeobachter  und -fotografen und gerechnet wird.

Da fallen zunächst die Fülle weit entfernter Sterne und markante Dunkelnebel-Bereiche der Sommermilchstraße ins Auge. Deneb im Schwan (rechts, mitte), Alderamin und der Granatstern im Cepheus (links) treten durch ihre Leuchtkraft besonders hervor. Bei Deneb erkennen wir rote H-II-Regionen im Nordamerika-Nebel, NGC7000 und im Pelikan-Nebel, IC5067. Gegenüber, nahe dem Granatstern, liegt der große aber weniger lichtstarke Nebel IC1396. Bei genauerem Hinschauen und einem Vergleich mit der Sternkarte sind noch etliche kleine Deep-Sky-Objekte, Galaxien, Gasnebel und Sternhaufen auszumachen (siehe hier).


Das Bild entstand Ende Mai im häuslichen Vorgarten auf einer AstroTrac - Reisemontierung. 50mm Brennweite erlaubten sechs Minuten Belichtungszeit mit guter Nachführgenauigkeit. Die Beschränkung auf eine kurze Brennweite machte die Bildgewinnung sowie die Bildbearbeitung zu einer ganz entspannten Angelegenheit. Im Ergebnis haben wir einen schönen Blick in die Tiefen der Sommermilchstraße.

Dieses Bildbeispiel soll zeigen, dass durchaus auch Aufnahmen mit kleinen Brennweiten ihren Platz in der Deep-Sky-Fotografie haben.

Die Aufnahmedaten:
Kamera:
Canon EOS 450D (modifiziert) auf einer AstroTrac - Reisemontierung
Optik: Sigma 50-150mm, 1:2,8 APO, 50mm Brennweite bei Blende 3,5
11 Aufnahmen zu je 6 Minuten, ISO 800

Foto und Text ©: Ernst-Jürgen Stracke (AVL)

 

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